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Präzisionssport Pétanque       

Boule oder Pétanque?

Boule heißt auf deutsch schlicht und einfach "Kugel". Im Laufe der Zeit entwickelten sich vor allem in Frankreich verschiedene Kugelspiele. Die populärste Variante dieser "Jeux de Boules" ist Pétanque, das auch in Deutschland gespielt wird. Streng genommen müßten wir uns Pétanque-Freunde nennen, doch die Bezeichnung Boule ist im deutschen Sprachraum geläufiger und hat sich allgemein durchgesetzt.

Um Boule, also Pétanque, spielen zu können, muss man keine besonderen Voraussetzungen mitbringen. Man sollte in der Lage sein, eine etwa 700g schwere Kugel über eine Strecke von sechs bis zehn Meter zu werfen oder zu rollen. Grundsätzlich gibt es zur Ausübung des Spiels drei Mannschaftsformationen:

Das Einzel (Tête-à-tête), bei dem zwei Einzelspieler, jeder mit drei Kugeln, gegeneinander spielen. Das Doppel (Doublette) besteht aus zwei Spielern, von denen jeder ebenfalls drei Kugeln hat. Die Dreiermannschaft (Triplette) ist die traditionelle Mannschaftsform und besteht aus drei Spielern, mit jeweils nur zwei Kugeln.

Innerhalb einer Mannschaft unterscheidet man den Leger (Pointeur), der immer die erste Kugel spielt, vom Schießer (Tireur) der später - wann immer nötig - eingreift, oder seine Kugeln zuletzt legt, wenn seine Schießkünste nicht gefordert wurden. Beim Einzel muss jeder Spieler beiden Rollen gerecht werden. In Dreiermannschaften gibt es zusätzlich noch den Mittelspieler (Milieu), der beide Rollen übernehmen können muss. Ein Pétanquespiel beginnt mit der Auslosung der Mannschaft, die als erstes das Zielkügelchen (Cochonnet) oder auch Schweinchen genannt, werfen darf und endet, wenn eine Mannschaft die geforderte Punktzahl erreicht hat. In der Regel wird um 13 Punkte gespielt. Ein Spiel setzt sich aus mehreren Aufnahmen zusammen. Die Aufnahme beginnt mit dem Wurf des Cochonnet und ist beendet, wenn alle Kugeln gespielt wurden.

Vor dem Werfen der Kugel muss ein Abwurfkreis in den Boden gezeichnet werden, der zwischen 35 und 50 cm groß sein muss. Die Spieldistanz beträgt bei Beginn einer Aufnahme mindestens 6m und höchstens 10m, wobei die Kugeln so zu werfen sind, dass sie innerhalb dieser Grenzen vom Kreis aus gemessen liegen bleibt.

Die Wahl der Körperhaltung beim Wurf ist nicht eingeschränkt. Der Spieler muss jedoch mit beiden Füßen im Kreis stehen. So kann man zum Beispiel die Füße eng oder weit stellen, sich beugen oder in die Hocke gehen. Jeder Boulespieler entwickelt im Laufe der Zeit seinen eigenen, individuellen Stil.

 Um dem Anfänger die Angst ein wenig zu nehmen, sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass Boule spielen wesentlich einfacher ist, als es im ersten Moment bei der Dichte der Details erscheinen mag. 

Pétanque in Deutschland

Von der Provence aus verbreitete sich Pétanque bald in ganz Frankreich. Das bei uns stationierte französische Militär und viele Touristen brachten das Spiel über den Rhein. Einige der in der ganzen Bundesrepublik verstreuten Pétanque-Spieler fanden sich zu Clubs zusammen, bis schließlich Anfang der achtziger Jahre der Deutsche Pétanque-Verband (DPV) ins Leben gerufen wurde.

Diese Dachorganisation richtet u.a. Deutsche Meisterschaften aus und ermittelt die Teilnehemr für die alljährlichen Weltmeisterschaften. Der DPV ist Mitglied der Fédérastin Internationale de la Pétanque et du Jeu Provencal (F.I.P.J.P.) mit Sitz in Marseille.

In mehreren Bundesländer entstanden Landesverbände, so auch der Baden-Württembergische Pétanque-Verband. Zur Zeit existieren in Deutschland mehrere hundert Clubs mit über 10.000 Mitgliedern, allein 3000 davon spielen in den rund 80 Vereinen Baden-Württembergs. 

Unser Bundesland wurde in 6 Boule-Regionen eingeteilt. Die Region Rhein-Neckar ist besonders stark vertreten. 
 

Kommen Sie einfach an einem unserer Spieltage Willkommen vorbei. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht!

 

Alles über unseren Sport hier als PDF zum downloaden:

Pétanque.pdf

 


 

Französisches Sprichwort 1: „Arm gerade, Kugel egal. Arm nicht gerade, Kugel egal.“ Kurz: Senke die Schulter deines Wurfarms, das wirkt.

Französisches Sprichwort 2: „Boule devant, boule d’argent.“ Eine Kugel vor der Sau ist Gold wert, also lieber zu kurz legen als zu lang.

Stehe auf Höhe der Sau! Vom Wurfkreis sieht das Bild ganz anders aus als vorn. Wenn vom Kreis wieder einmal gefragt wird: „Wer hat den Punkt?“, dann weißt du, dass du vorne besser informiert bist.

 


 

Tipps für Anfänger:

• Während des Spiels stehst du vor der Sau
• Vor dem Wurf gehst du zur Sau: Wo liegen die anderen Kugeln?
• Auf dem Weg zum Wurfkreis liest du den Boden
• Im Wurfkreis zeigt dein rechter großer Zeh zur Sau
• Dein linker Fuß steht parallel zum rechten, aber etwas zurückgesetzt
• Du richtest dich gerade auf
• Du suchst den Auftreffpunkt
• Du senkst deine rechte Schulter, aber nicht zu tief
• Du nimmst eine Kugel in die linke Hand und winkelst den Arm ab
• Du rollst die rechte Hand ganz nach hinten ein. ARM GERADE!
• Du holst mit dem rechten Arm ganz weit nach hinten aus. ARM GERADE!
• Du lässt die Kugel durchschwingen, aber keine Körperspannung, keine Kraft, ARM GERADE!
• Während des Schwungs wippst du nach vorne auf die Zehen
Zum Legen: Du lässt die Kugel ganz weit nach oben schwingen. ARM GERADE!
Zum Legen: Beim Loslassen gibst du der Kugel einen Rückdrall mit. ARM GERADE!
Zum Schießen: Du lässt die Kugel mit waagrechtem Arm los. ARM GERADE!
 • Du bleibst so lange im Wurfkreis stehen, bis die Kugel ausgerollt ist.

 


 

Gedanken zur Taktik:

Im Petanque haben wir zwei Positionen: Den Leger und den Schießer

Im Triplette kommt noch der Milieu dazu, also ein Mittelspieler, der legen und schießen kann, oft auch der beste Einzelspieler der Equipe.

Der Angriff jedenfalls liegt beim Leger, der die erste Kugel wirft. Der Job des Schießers ist es, eine gute Kugel seines Legers zu verteidigen, indem er die bessere Kugel der anderen Mannschaft wegballert.

Aber wie setzt man mit der ersten Kugel die andere Mannschaft unter Druck?

Vor die Sau legen, um der anderen Mannschaft den Weg zu blockieren, auf Französisch ein „Avant“

Direkt an die Sau legen, um den gegnerischen Schießer zu provozieren, vielleicht trifft er einmal oder zweimal nicht und ist dadurch entwaffnet, auf Französisch ein „Biberon“

Oder 30 bis 40 cm links oder rechts von der Sau legen. Diese Kugel wird in Frankreich ein „Bastard“ genannt, denn sie mobilisiert den gegnerischen Schießer nicht, kann aber einen Punkt bringen.

 


 

Die passende Kugel:

Bei der passenden Kugel kommt es zuerst auf den Durchmesser an. Zum Wettkampf sind Größen zwischen 70,5 mm und 80 mm zugelassen. Freizeitkugeln haben einen Durchmesser von 73 mm, der zu den meisten Spielern passt. Ihr Gewicht liegt um die 700 g, da offiziell nur Kugeln von 650 g bis 800 g akzeptiert sind. Als Faustregel gilt: Schießer sollten leichtere Kugeln unter 700 g, Leger hingegen etwas schwerere Varianten bevorzugen.

Auch bei der Härte gibt es Unterschiede: Für Schießer eignen sich die weichen Kugeln, während Leger härtere Modelle wählen. Die Härte wirkt sich auch auf die Lebensdauer einer Kugel aus: Auf weichen Kugeln werden das Herstellerzeichen, das Gewicht und der Code schnell unleserlich. Die harten Kugeln gelten als unverwüstlich,

Beim Material kann man zwischen Karbonstahl und Edelstahl (Inox) wählen. Die preisgünstigen Karbonkugeln können schnell rosten, solange man sie nicht pflegt und ölt. Viele Spieler mögen aber die raue Oberfläche, da sie ein besseres Wurfgefühl vermittelt. Kugeln aus Edelstahl – oder Inox – sind etwas teurer und kommen dafür fast ohne Pflege aus.

 

 

 


Pétanque Vokabular:

barrage Entscheidungsspiel zur Qualifikation zur Hauptrunde
bec Benutzen einer bereits im Spiel liegenden Kugel als Bande
biberon Zielkugel und gespielte Kugel berühren sich
bouchon Zielkugel
boule Kugel
boulodrome künstlich angelegtes Spielgelände
but Ziel
cadrage Ausscheidungsspiel
carreau Volltreffer, die Schusskugel ersetzt im besten Fall die getroffene Kugel (carreau sur place)
casquette Treffen einer Kugel von oben „auf die Mütze“
cercle Abwurfkreis
chiffon Wischlappen
cochonnet Ziel (Schweinchen)
consolante Trostrunde
concours Wettbewerb
cornichon Ziel (Gürkchen)
demi-portée Halbbogen
donnée Aufschlagpunkt
doublette Zweiermannschaft
fanny Ein zu Null gewonnenes Spiel
mène Aufnahme, Durchgang
mètre Metermaß
milieu Mittelspieler in einer Dreiermannschaft
nocturne nächtliches Turnier
palet Schusskugel, die nicht weit weg rollt
petit Ziel (Kleines)
pointer legen, die Kugel platzieren
pointeur Leger
portée hoher Bogen
raclette Flachschuss (Kratzer)
rafle Flachschuss
retro Schusskugel, die nach dem Aufprall zurückrollt
rond Abwurfkreis
roulette gerollte Kugel beim Legen
supermêlée Wettbewerbsform, bei der für jedes Spiel die Partner zugelost werden
tapis Spielfläche
tête-à-tête Spiel zwischen zwei Einzelspielern
tirer schiessen
tir devant Schuss vor die Kugel
tir au fer auf Eisen treffen, direkter Schuss
tireur Schiesser
tirette Messgerät (mit verschiebbarem Teilstück)
triplette Dreiermannschaft

 

 

 

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